Am Samstag den 17.06. ging es los. Wetterberichte sahen nicht schlecht aus für den Duschhaubenträger und Samstag deshalb, alles was den Brückentag nutzte war bereits von den Hauptrouten weg und bereits am Ziel und Rückreise kommt erst So. oder Mo.

Planung war nur im Groben die Strecke aber wandelbar und Hotels wurden immer von Tag zu Tag abends im WWW ausgesucht und gebucht. Warum? Für mich hatte es den Vorteil das ich nie unter Druck stand bei irgendwelchen Zwischenfällen das Ziel noch zu erreichen, sei es bei Panne oder Wetterkapriolen. Auch Hitze macht einen Platt und man fährt evtl. weniger Km. Außerdem weiß ich nicht was in den nächsten 3 Tagen ist.


Also fahren wir los.


Vom Niederrhein über die 61/5/8 um bei Pforzheim über die 294 zum Hotel http://www.landhotel-traube.de/index.html zu fahren.

Aber zuerst musste ich noch ein größeres Verkehrsaufkommen auf Höhe Ahrweiler bewältigen, Nürburgring 90 Jahre hatte wohl dazu beigetragen, aber Dank Durchschlängelmechanismuss war dies gut zu erledigen.

Leider war mein Zimmer nicht wie auf der Homepage eins der schönen, sondern als durchreisender Einzelkämpfer für eine Nacht, kann es passieren das man auch mal enttäuscht wird. Älteres Zimmer im Gästehaus und beim betreten desselben, feuchter Muffgeruch welchen ich sehr liebe. Gott sei dank nicht im Zimmer. (danach waren die Zimmer aber OK)

Ansonsten war die Anfahrt über die AB eben langweilig bis auf die letzten Kilometer zum Hotel.

Den Abend auf der Terrasse ausklingen lassen.


2. Tag


Navi gefüttert mit Ziel Oberreitnau/Lindau, ab heute Sperrungen von AB im Navi, habe mich einfach treiben lassen und zwischendurch mal abgebogen lese bei Sigmaringen Donautal, also dann nochmal Donautal, hatte mir vor einigen Jahren schon sehr gut gefallen. Kurz vor Friedingen wäre dann meine Tour fast zu Ende gewesen, es kam einer vom Waldparkplatz mal jemand auf die Strasse geprescht und es war echt knapp. Er hat sich aber dann 10 x entschuldigt er hätte mich nicht gesehen. Na gutgegangen. Dann bis zum Hotel

https://www.adler-lindau.de/hotel-bodensee-innenstadt/

war gebongt und Susi hat es gut gemacht, bis zum Schluss, über die 31 den Bodensee entlang AM SONNTAG bei Sonnenschein, na weißte Susi. Gut war das die Blechlawine die entgegen kam dichter als meine war.
Aber beindruckend ist es für mich immer wieder wenn plötzlich der Bodensee vor einem liegt und das bei einem Traum Wetter.
Frisch gemacht und sommerliches angezogen und dann mal nach Lindau rein.


3. Tag

Gut geschlafen und gefrühstückt Moped wieder aufgerödelt (nervt schon) und ab Heute nur noch Kurvenswing.

Von Lindau über Bregenz, Dornbirn zum Bödele hoch bis Au nach Damüls hoch über Faschina nach Bludenz zur Silvretta/Bieler Höhe. Das macht dem Flachland Tiroler Spass. Erst recht wenn man ohne Probs auch mal nen Bus versägen kann.

Oben angekommen Kaffee getrunken ein wenig Fotos gemacht die wahnsinnige Aussicht genossen und dann wird Dein ganzer Mopedstolz zunichte gemacht. Da kommen doch 4 coole Jungs mit ihren alten Sachs Mofas aufgerödelt wie zur Expedition um die Ecke. Da denkste aber mal nach. 5 Tage sind sie von Kassel unterwegs gewesen. Respekt Jungs. :Daumenhoch:


Bei mir geht es weiter nach Imst zum Hotel http://www.hirschen-imst.com/ el


Da ich glaubte da finde ich schon schnell was hatte ich abends nicht vorbestellt. Leider war dem nicht so. Die ersten beiden Hotels waren belegt aber im Busbahnhof brauchte ich dann nicht zu nächtigen.

Noch etwas stand an, der weitere Verlauf der Tour. Geplant war ja dann Gerlos und Großglockner.

Zwei Dinge musste ich für mich klären, die Wetterprognose zeigten für die kommenden 2 Tage Störungen an wie heftig oder nicht konnte ich nicht rausfinden, aber dies auf den Großglockner evtl. zu haben behagte mir nicht. Maut und nichts sehen und außerplanmäßig zu Duschen wollte ich auch nicht.

Das andere was mich inzwischen nervte und nicht ausreichend bedacht wurde, war das ständige

auf- ab-rödeln der Taschen. Reinschleppen rausschleppen wieder abzurren und festzurren GGRRRR.

Früher war ich es gewohnt auch eine Zeit aus dem Koffer zu leben aber mit PKW ist es etwas anderes und auch schon gut 10 Jahre her.

Also Entscheidung getroffen, östlichen Abschnitt gelöscht, heißt Gerlos und Großglockner gestrichen.


4. Tag


Jetzt freute ich mich auf die alte Brennerstrasse, diese Vorstellung geisterte schon lange in meiner Birne.

Aber vorher durchs Kühtai. Tolle Strecke .

Bis Sterzing ist sie gut, dann weiter bis Klausen find ich es langatmig. Aber man muss ja auch mal etwas zum durchatmen haben. Unterwegs sah ich 3 Nummernschilder aus meiner alten Heimat GK, HS, DN.

Ziel war für mich Lajen Hotel http://www.hubertus-stube.com/deu/Default.asp

Tolles Haus und alles so vorgefunden wie man sich im Web präsentiert.

Für 3 Tage eingecheckt und dann mich schwindelig gefahren.

Und wie der Zufall so spielt, die 3 Nummernschilder saßen abends im Hotel, es gibt ja auch so wenige Hotels dort unten. Auf jeden Fall hatten wir 4 dann abends immer was zum klönen.



Fortsetzung folgt.





5. Tag


Kurven, Kurven, Kurven.

Vom Hotel nach Wolkenstein übers Grödner Joch nach Corvara, Passo Campolongo nach Arabba zum Passo Pordoi nach Canazei zum Passo di Sella.

Dies ist nur ein Satz gerade gewesen, aber er steckt sowas voller Kurven man kann es nicht beschreiben sondern man sollte es „erfahren“ einfach nur fantastisch. Auch Fotos können nicht alles so wiedergeben wie man es erlebt.

Das ganze kann man auch so beschreiben, isssch binn die Sella Rund gefahren. Übrigens die Reifen haben sich wieder mal „Rund gefreut“ auf der Tour.


6. Tag


Heute geht, ne fährt man Richtung Klausen übers Würzjoch. Auf meiner einfachen Hotelkarte die ich mal von der Dortmunder Motorrad Messe mit gebracht habe, sah es so aus, da bin ich in 20 min. drüber. Hahaha war doch was länger, aber das ist ja auch egal habe ja Zeit. Von dort ging es wieder Richtung Corvara um vor Corvara den Passo Valparola, Passo Falzarego zum Passo Fedaia Marmolada gucken. Von Alba nach Vigo di Fassa (vor 45 Jahren Skiurlaub verbracht) zum Karerpass und über den Niger Pass nach Kastelruth um von dort wieder nach Lajen zum Hotel.


Auf den letzte 20 Km hat sich meine Susi mal wieder gerächt für meine Ungehorsamkeit von wg. „Rechts abbiegen“ und dann doch links fahren oder umgekehrt. Von wg. ungestraft widersprechen.

Führt mich einfach 2,80 Steilsträßchen runter wo mittendrin das Durchfahrtsverbot Schild steht für PKW&Mopeds. Dann wende mal 260kg im Steilhang, wenns nicht Schei… wär könnte man glatt drüber lachen. Habe ihr klar gemacht noch sonen Mist und sie fliegt auf dem Müll.

Bin dann doch bis in die Senke gefahren und unten war ein kleiner Hof mit Split wo ich ohne Beobachtung Anderer meine Wendekünste auf lockeren Splitt unter Beweis stellen konnte. Puhhh. „Schweiß wisch“


7. Tag


Wieder mal Knete im Hotel abgedrückt und aufgesattelt.

Heute steht ein strammes Programm für den Alten an.

Von Lajen über die alte Brenner wieder hoch bis Sterzing rauf auf den Jaufen Pass noch mal schnell in Dorf Tirol vorbei und guten Tag gesagt im Hotel Amalie waren vor 4 Jahren dort in Urlaub und hatte versprochen wenn ich mit Moped in der Ecke wäre komm ich auf nen Kaffee vorbei, nun gut bei der Hitze wars ein Apfelschorle. Also weiter es warten noch weitere Pässe auf mich. Über Naturns, Schlanders nach Prad am Stilfser Joch.

Hier hätte ich auch gleich zum Reschen fahren können, aber so nah dran, ne die Kerbe wollte ich auch noch auf meinem Tank haben.

Also nehmen wir ihn in Angriff. Also die richtig erste Spitzkehre zeigte mir mal gleich worauf ich mich einließ.

In der Zweiten trat das ein was ich nicht wollte. Es sah schon die ganze Zeit übers Stilser Joch bedrohlich Grau aus, und prompt klatschte es von oben, aber richtig. Ersten hatte ich Glück das eine Ausweichstelle mir Rückzug bot um über meinen Sommer Anzug ohne Aldiado Plastik Pelle mein Ganzkörperkondom zu streifen. Da ja alles gut übereinander rutscht weiß man ja wie lange sowas dauert. Kaum hatte ich die Pelle an riß alles auf und die Strasse war schon wieder trocken bevor ich das Zeug wieder runter hatte.

Also weiter, lt. Berichten sind es 48 Tornantis ich hab sie nicht gezählt, ich hab mich konzentriert.

Alles in allem hat es aber sehr gut bis oben geklappt, trotz vieler NL Fietsenfahrer die wohl vom Radsportverein sich hochquälten waren die Kehren gut zu meistern. Man sollte nur vermeiden in der Spitzkehre nach rechts mit Gegenverkehr anhalten zu müssen, sonst braucht man den zweiten Mann um die Fuhre wieder aufzurichten, vor allem wenn sie bepackt ist.

Oben erst mal auf die Schulter geklopft und die Kerbe im Tank nicht vergessen. Etwas die Beine vertreten und weiter auf der anderen Seite um dann nach rechts den Umbrail Pass noch mit zunehmen. Toller Belag, wie eigentlich überall auf meiner Tour bis wirklich nur ganz wenige Ausnahmen, aber was ich nicht so schätze sind keine Absicherungen zum Abhang und das beherrschen sie auf den Umbrail. Wenn du nicht aufpasst biste unten. Also passt man auf.


Die anschließende Weiterfahrt zum Reschenpass war dann Entspannung und ich Platt und noch kein Hotel. In Graun bin ich dann untergekommen aber auch erst nach 2 vergeblichen Versuche.

Heute hätte ich auch ein muffiges Zimmer genommen.

Aber es war hier http://www.traube-post.it/hotel/hotel-tr...willkommen.html


8. Tag


Vom Reschen ging es gestärkt mit guten Frühstück wieder weiter Richtung Landeck um bei Fliess übern Piller Sattel (tolle Strecke) nach Imst zu fahren. Hier war ich doch schon mal, aber jetzt zum Hahntennjoch hoch. Prompt bekam ich zum Beginn erstmal wieder eins von oben drüber. Jetzt war ich ja schon trainiert mit Pelle überziehen, aber auch hier nur etwas für 10 min. demnächst stelle ich mich unter und warte ab. Dann war die Sonne wieder da und alles im Lot für mich. Die Abfahrt nach Bschlabs (wer denkt sich solche Namen aus) Elmen runter auch wieder Klasse. Weiter zum Hochtannberg Pass, hier gibt es keine Fotos von, was soll man auch fotografieren bei einer Sicht von 20 Meter. Vom schönen Wetter in dicke Suppe gibt es nur in den Bergen hielt aber nicht lange an, als man wieder niedriger kam war die Welt wieder in Ordnung.

Weiter Richtung Bregenz aber nochmal übers Bödele nur von der anderen Seite um die Vorletzte Nacht hier zu verbringen.

http://www.landhotel-martinsmuehle.de/


9. Tag


Lindau und Umgebung präsentiert sich im Regen, na ja man kann auch schon kräftige Schauern sagen, erst mal lass ich mir Zeit und habe mich für den Regen gleich präpariert, Hotel im Schwarzwald ist gebucht, Strecke nicht lang, also zum Schluss der Tour alles recht entspannt.

Navi mit Zieladresse gefüttert und alles Susi überlassen. Wir vertragen uns übrigens wieder. Gegen 10.30h geht’s los und alles wieder ohne Nass. In Richtung meines Ziels also NW sieht es schon wieder recht hell aus also alles in Butter.

Entspannt und nach 200Km werde ich hier meine letzte Nacht verbringen

http://www.birkenhof-mitteltal.de/



10.Tag


Wieder mal den richtigen Riecher gehabt mit dem Haus.

Entspannt und mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck fahr ich zur 500, Schwarzwald Hochstrasse über Mummelsee nach Baden Baden, von dort über die AB nach Hause wo ich im Nachmittag Zufrieden und Glücklich einlaufe.


Herz was willste mehr?

Bilder in der Galerie unter Alpentour

Sehr schön dass du den Bericht nochmals eingestellt hast .

Ein sehr schöner Reisebericht, ein Schmunzeln konnte ich mir auch nicht verkneifen bei deinen Anekdoten mit Susi ! Glg

Wirklich toller Reisebericht. Gratulation.

Super Beitrag