Diesen Reisebericht zu schreiben wird einige Zeit und mehrere Beiträge brauchen.
Tut mir bitte den Gefallen erst dann zu antworten wenn ich mit meinem Bericht wieder zu Hause angekommen bin. Sonst sind die einzelnen Beiträge so auseinander gerissen. DANKE.
(Diese einführenden Sätze dürfen, wenn der Bericht fertig ist, gerne von den Admins gelöscht werden!)




Das war es, was ich mir für meinen diesjährigen Ausflug in die südlichen Gefilde Deutschlands bzw. die nördlichen Österreichs vorgenommen hatte!
Bereist vor 2 Jahren habe ich vom Quartier bei Freunden im Allgäu aus schon mal - zum ersten mal - Touren in die Alpen unternommen
Jetzt gab es also die Möglichkeit das zu wiederholen.
Da ich meinen Jahresurlaub schon lange im Voraus festlegen muß hatte ich leider keine Möglichkeit den Termin für die Reise zu verschieben. Der Wetterbericht für die nächsten Tage war zwar alles andere als gut, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt.
Also nicht Bange machen lassen! Los ging es am

26. August

Natürlich hab ich mal wieder nicht lange geschlafen - kann ich nie bevor es auf Tour geht.
Nach einem ausgiebigen Frühstüch wird der Roller bestückt, ein Bogen zur örtlichen Tanke gefahren - zum randvoll auffüllen und Reifendruck kontrollieren.
Schließlich noch etwas Bargeld für die Tasche besorgt, um 6:45 verlasse ich Mettmann.


Mein Navi sagt, es ist gar nicht so weit . . .


Die ersten 108 Km gehen etwas "holpeig. Baustelle auf der A3, Stau rund um Köln (habe ich etwas anderes erwartet...), aber dann läufts.
Hinter Neuwied gibts die erste Pause weil so verschiedenes in mich rein bzw aus mir raus soll. Also zweites Frühstück, Klo und Zigarette.

Weiter, bis auch mein Panther Durst anmeldet. So geht es in Groß Gerau von der Autobahn zum Tanken. 3,32 l/100Km sind für Autobahnvollgas ein brauchbarer Wert. Auch ich gönne mir nochmal etwas zu essen und trinken um mich anschließend wieder auf de Autobahn zu begeben (on the road again...).
Ich komme gut voran. So schnell, das ich bei Karlsruhe die Regenfront, die morgens über NRW Richtung Süden abgezogen war, eingeholt habe.
Also mal wieder Pause, bei der Gelegenheit den Regenanzug übergezogen, und weiter gehts.
Beim Einfahren auf die A8 will mir Baden-Würtemberg wohl mal zeigen: Stau können wir auch! Bis hinter Pfordsheim geht es nur seeehr langsam voran. Da mein Panther mit seinen dicken Backen ja ungewohnt breit ist bin ich zunächst besonders vorsichtig beim durch den Stau fahren. Feststellung: Auf normalen Spuren, und da sich die Dosentreiber sehr kooperativ verhalten, geht das eigentlich besser als erwartet. In Baustellen, wo die Spuren, und damit die Abstände zwischen den Autos enger sind, unternehme ich gar nicht erst einen Versuch.
An Stuttgart vorbei verlasse ich die Autobahn erneut zum tanken. Das es eine Stadt gibt, die Nürtingen heißt wußte ich bisher nicht. Reisen bildet!


Auch hier nehme ich gerne ein vorbildlich sauberes Klo in Anspruch und fülle den entstandenen Holraum auch gleich wieder auf.
Den Regenanzug habe ich bei der Gelegenheit auch wieder ausziehen können. Irgendwie hat sich das Nass von oben verzogen.
Eine Pause gönne ich mir noch mal auf der A7, auch wenn ich ja "schon fast" da bin wo ich heute hin will.


Schließlich geht es auf die letzte Etappe. Die geht auch solange gut wie ich auf der Bahn unterwegs bin.
Kurz bevor ich diese in Kempten verlasse fängt es wieder an zu regnen.
Da ich eh fast da bin und keine Lust habe mich wieder in den Anzug zu fummeln fahre ich die letzten Kilometer eben einfach weiter. Nasse Klamotten kann man "zu Hause" auch wieder trocknen.
Schließlich rolle ich nach 646 Kilometern und knapp 10 Stunden Reisezeit bei meinen Freunden vor dem Haus aus.
Ich werde herzlich begrüßt, räume meine Klamotten, die sich in den Packtaschen, dem Topcase und unter der Bank befinden in die für mich freigehaltene Ferienwohnung. Anschließend darf ich mich an den gedeckten Tisch setzen.
Obwohl es viel zu erzählen gibt werde ich heute nicht mehr so ganz alt.
Macht zwar immer wieder Spaß lange Strecken zu fahren, aber ein wenig anstrengend ist es eben auch.
Der Wetterbericht für morgen sieht nicht wirklich rollerfreundlich aus.
Schaun mer mal.
Für heute : Gute Nacht!

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27. August

Ein Blick aus dem Fenster, nachdem ich die Augen offen habe, zeigt: Es regnet.


Der Wetterbericht und das Regenradar sagen: Das bleibt auch so!

Also habe ich nach dem Frühstück jede Menge Zeit, mich mit der Tourenplanung auseinander zu setzen.
WO will ich langfahren und WIE erkläre ich das meine Navi?
Die Gegend ist mir noch von vor zwei Jahren und aus Landkarten geläufig, also was soll es denn konkret werden. Falls das Wetter es zulässt...
Meine Landkarte aus dem ADAC-Tourset - Österreich/Voralpenland ist mir eine gute Hilfe.
Natürlich ist die Silvretta-Hochalpenstraße ein Muß, auch das Hantenjoch zu fahren ist eine Selbverständlichkeit. Wie hatte Carsten seinerzeit so schön geschrieben:

und nächstes Jahr fährt du alle Pässe mal von der anderen Seite an.

Das ist auch wieder andere Straßen.

Gute Idee! Und nachdem ich ja mittlerweile eine Vorstellung habe, wie lange man denn so unterwegs ist soll im weiteren Vrlauf nicht nur das Faschinajoch und das Furkajoch noch erobert werden. Damit ist eine Tour auch schon komplet.

Ein Blick auf die Karte verrät mir: Auf einer zweiten Route sollte man Riedbergpass, Hochtannbergpass, Flexenpass, Arlbergpass, Hantenjoch, Gaichtpass und Oberjochpass hintereinander kriegen.
Mal testweise in die Karte eingezeichnet. Sieht gut aus, sollte klappen.


Die Karte empfielt als besonders schöne Strecken das Namlostal und das Tannheimertal. Passt beides in die Runde, so könnte es klappen.
Nach den Erfahrungen vom letzten mal weiß ich zwar noch, das, wenn ich in Österreich ziele suche, ich bei der Eingabe auch "Land Österreich" eingeben muß, sonst findet das Navi nichts...
Das funktioniert beim direkten suchen gut. Ich könnte an meinem (Auto)Navi, ein Garmin 2599, auch eine Tour vorausplanen. Das funktioniert für Deutschland. Wie ich hier auf Österreich zugreifen kann erschließt sich mir nicht.
Schließlich bekomme ich heraus das ich einzelne Ziele im normalen Modus in Deutschland und/oder Österreich suchen, und unter "Favoriten" abspeichern kann. Diese Favoriten kann ich dann wiederum bei der Tourerstellung aufrufen.
Es mag sein, das es eine bessere Möglichkeit gibt, aber so scheint es jedenfalls zu funktionieren.
Nach 2 Stunden habe ich eine "Pässetour" und eine "Silvrettatour" im Navi abgespeichert.
Jetzt müßte nur noch das Wetter....
A Pro Pos: Ein Blick aus dem Fenster zeigt: es regnet ja gerade gar nicht.
Regenradar zeigt eine Lücke zwischen verschiedenen hell- und dunkelblauen Flecken. Da könnte man doch...
So schnell hatte ich selten meine Moppedklamotten an.
So `ne kleine Runde in der näheren Umgebung sollte doch drin sein!
Also eben los. Zum warmlaufen auf Kurven und hoch und runter taugte es allemal. Die Karte hat mir grob verraten wo es langgehen könnte, das Navi hilft weiter.
So bekomme ich wenigstens ein paar erste schöne Eindrücke, was Allgäu und Berge bedeuten.
In dieser Gegend leben möchte ich nicht, aber an den großartigen Eindrücken, was die Weite der Täler und die massivität der Berge angeht, kann ich mich gar nicht satt sehen.


So sind denn heute, weil ich mich einmal verfahren habe, und verschiedene kleine Straßen (ach, hier fahre ich einfach mal rechts rein..) im nicht endeten, mal eben 100 Km zusammen gekommen.
Sei`s drum. hat Spaß gemacht.
Kurz bevor ich wieder zu Hause bin fängt der Regen wieder an. Gut abgepasst!
Vielleicht geht ja morgen mehr . . .

28. August

Regen. Draußen und im Wetterbericht und im Regenradar!

Pausentag. Gammeltag. Fernsehtag.

29. August

Siehe 28. August!

Will es eigentlich gar nicht mehr aufhören?

Abends mit den Freunden schön "typisch bayerisch" essen gegangen.

Ja, so ne Haxe mit Knödeln hat schon was... Und nen schönes Radler dazu ...

30. August




noch Fragen?


31. August

Vormittag wie erwartet . . .

Nachmittags wird es trockener, und der Himmel zeigt zwischen den Wolken mal die Farbe, die ich sonst nur vom Regenradar kenne: BLAU!
Zeit hab ich ja genügend. Wo könnte es also mal hingehen? Soll nicht zu weit weg sein und nicht nur runfahren, sondern "ein richtiges Ziel" sein.
Lindau bietet sich an. Also nichts wie los!
Schön durch solche Landschaft zu fahren!



Bis kurz vor Lindau ist alles gut. Stecke ich mir meine Ziele zu weit?
Jedenfalls fängt es wieder an zu regnen. Schnell hört es auf langsam zu regnen. Es schüttet jetzt wie aus Eimern!
Bis auf die Insel fahre ich noch und lasse den Roller hinterm Bahnhof stehen.
Erstmal unterstellen!





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Aber von so ein "bisschen" Regen lass ich mir ja die Laune nicht verderben. Und da es nicht wirklich kalt ist gehe ich trotz "klammer" Klamotten, nachdem der Regen wieder aufgehört hat, mit den ganzen anderen Tuoristen durchst Städchen bummeln. War ja schon mal hier, ist mir also nicht so ganz neu. Trotzdem mache und gucke ich wohl nur genau das, was Touristen eben so tun. (seht Ihr den abziehenden Regen noch?)





Schießlich packt mich der Hunger (oder der Appetit?).
Die Preise in den Lokalen, die man an der Hafenpromenade findet, entsprechen nicht so ganz meinen Vorstellung von preiswertem Essen.
Irgendwo gabs doch hier ne Pommesbude . . .
. . .
Schließlich finde ich diese auch an der Linken Hafenmauer.
Currywurst Pommes zu annehmbarem Kurs. Hab ich mir gegönnt.


Andere haben mir das wohl eher nicht gegönnt. Teilweise mußte ich sie im wahrsten Sinne von der Tischplatte verscheuchen . . .



Ich habe sie nicht gefüttert, aber als mir dann doch (wirklich aus Versehen) ein Pommes unter den Tisch gefallen ist hatte ich schneller als ich gucken konnte mindestens 20 Spatzen unter dem Tisch, und bevor ich auch nur irgendwas tun konnte war der Platz wieder sauber!
Anschießend noch eben ein Blick über den See. Ja, so etwa sehen die Berge aus in die ich fahren Möchte. Auch wenn meine Zeile etwas weiter östlich liegen . . .


Schließlich mache ich mich wieder auf den Heimweg. Mehr oder weniger unberegnet komme ich wieder nach Ermengerst zurück.
Die Jacke und die Hose sind am nächsten Tag wieder trocken, die Handschuhe brauchen 2 Tage länger . . .
Und zusätzlich 155 Km hab ich auch auf dem Tacho.

1. September

Wie der Wetterbericht es versprochen hat, heute sieht es tatsächlich nach Fahrwetter aus.
Zwar empängt mich der Morgen noch mit malerischen Nebelszenen,



aber als ich meine Frühstücksbrötchen erfolgreich vom Teller in mich hinein expediert habe lacht schon die Sonne (SONNE!) vom Himmel.

Also mache ich mich gegen 8:30 auf meine erste Runde, die Pässetour. Das Highlight, die Silvretta hebe ich mir bis zum Schluß auf!
Da die Runde noch lang genug wird fahre ich meinen "Startpunkt" über die B19 an und verzichte bis dahin auf die ganz kleinen Straßen um etwas Zeit zu sparen.
Man lern ja nie aus!
Eigentlich wollte ich, da mein Sprit eher nicht bis zur ersten Tanke in Österreich reichen wird, noch mal eben in Obermeiselstein tanken.
Nur gibt es dort, wohl weil der Ort zu klein ist, keine Tankstelle (sagt mein Navi).
Also nächste Tanke anzeigen lassen. Bis Fischen sollte ich es noch schaffen.
Was ist das denn? Eine Straßensperrung! Umleitung ausgeschildert? Nö!!! Aber man hat ja ein Navi, das, nachdem ich einfach die einzige verbliebene Straße herunter gefahren bin auch mit "berechne die Route neu" reagiert. Schließlich erreiche ich die gesuchte Tankstelle, nur um festzustellen, das es hier momentan wegen eines technischen Problems keinen Sprit gibt. LUSTIG!
Die nächste Tanke ist aber zum Glück nicht so weit weg. Ich habe sie noch fahrend, nicht schiebend erreicht.


Also kann es endlich so richtig los gehen.
Zurück über Fischen geht`s den Riedbergpass hoch.
In den letzten Wochen war der hier im Allgäu wiederholt in der Presse, da sich immer wieder Motorradfahrer totgefahren haben. Ich bekomme von meinen Freunden gesagt, der Pass sei ja so gefährlich.
Tatsache ist und bleibt: Die, die sich totgefahren haben waren schlicht und ergreifend unangepasst zu schnell unterwegs. Ich bin auf meinen Touren deutlich "gefährlichere" Pässe gefahren!
Die maximale Höchstgeschwindigkeit am Riedbergpass ist mittlerweile auf 60Km/h begrenzt, auch die gefährlichsten Kurven sind nochmals mehr deutlich gekennzeichnet!
Bergauf interessiert mich die zulässige Geschwindigkeit eh nicht, ich erreiche sie an den meisten Steigerungen eh nicht!
Ohne Probleme erreiche ich so die Höhe!


Auch runter bin ich problemlos gekommen, nur um wenige Kilometer später bei den Ösis einzurollen.

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Das schöne, wenn man ganz alleine unterwegs ist, ist, das man , wann immer man möchte, einfach stehenbleiben und beobachten, pausieren, essen, pinkeln, rauchen kann, ohne das man irgendwas "erklären" oder absprechen muß.
So nehme ich den Moment wahr, einen Transport/Montagehubschrauber bei der Arbeit zu beobachten. Wann sieht man so was sonst schon mal...


Das fahren auf Österreichischen Straßen gestaltet sich relativ entspant. Oft gibt es Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 60, 70, 80 Km/h, an die man sich, siehe anderer Thread, tunlichst halten sollte. Und auch "gefärliche" Kurven werden im allgemeinen vorher angekündigt. Auch scheinen die Autofahrer da eine andere Mentalität als die deutschen zu haben. Macht also richtig Spaß. Zumal bei dem Wetter!
Auch im weiteren Verlauf nehme ich mir immer mal wieder Zeit für Pausen, um einfach nur diese grandiose Landschaft auf mich wirken zu lassen (während der Fahrt nehme ich fast nur die Straße vor mir war, weniger die direkte Umgebung). Das Gesamtpanorama ist zwar auch während der Fahrt beeindruckend, aber wenn man sich im Stehen in Ruhe umschauen kann ist das eben doch was anderes.




Da es ja in letzter Zeit kräftig und ausgiebig geregnet hat ist die Luft und die Sicht total klar!
Und dann immer wieder die Farbe dieser Gletscherbäche und -Seen!
Auch treffe ich in NRW seltenst auf mit Galerien überbaute Straßen, schon gar nicht mit Wasserfällen, die darüber gehen!


Schließlich geht es wieder deutlich bergauf. Mich erwarten gleich mehrer Pässe in Folge. Also frisch ans Werk. So erreiche ich entspannt und begeistert nacheinander




Auch lerne ich eine ganz neue Form von "Geduld haben" kennen.
Von Zeit zu Zeit gibt es auf den kleinen Straßen Baustellen. Z.B. weil in den Galerien Wartungsarbeiten durchgeführt werden und nur einspuriger Verkehr möglich ist.
Dann kann es schon mal eine Viertelstunde dauern bis es weitergeht. Manchmal wird die Wartezeit bie zum nächsten Grün auch an der Ampel angezeigt, manchmal aber eben auch nicht. Dann wartet man eben einfach bis es wieder weiter geht...
Immer wieder stelle ich fest, das mein Navi, da ich ja keine Straßennamen eingeben konnet, mich regelmäßig ins Stadtzentrum der von mir eigegebenen Zwischenziele führe will, und eben auch nicht zum nächsten Etappenpunkt weiter springt, wenn ich den vorigen nicht wirklich erreicht hatte. Also muß ich halt von Zeit zu Zeit manuell nachkorrigieren und einfach den nächsten Zwischenhalt auswählen. Schon gehts wieder weiter.
Auch auf dem Weg zum heutigen Tageshighlight gönne ich mir noch Pausen für Aussicht und Nahrungs/Getränkeaufnahme.


Schließlich erreiche ich die Straße, die mich über das Hantenjoch führt.
Von dieser Seite aus bin ich auch das letzte Mal darüber gefahren. Ein Grund mehr, die Strecke mit Genuß angehen und bewältigen zu können.

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Ein Thema an mittlerweilen etlichen Straßen, die ich gefahren bin ist dieses:


Wie Ihr ja bestimmt in anderen Threads in meinen Beiträgen mitbekommen habt, bin ich dazu ja durchaus zustimmend eingestellt.
Wenn man sich dann bei der Auffahrt zur Passhöhe eine Genuß- und Fotopause gönnt



kann man aus der Ferne ein sich näherndes mehrstimmiges "grummeln" vernimmt, steht man erstmal da und denkt sich: Genau wegen solcher lauter Moppedfahrer gibt es dieses Verbot! Und warum dürfen die dann trotzdem noch hier fahren?
Das Geräusch nähert sich, wird immer lauter. Ich stehe da und denke mir: Jetzt bist du doch mal gespannt, was da für eine Gruppe den Berg hochgelärmt kommt.
Und dann kommt sie: Mindestens 10 Lambos heitzen wie die Blöden an mir vorbei. Und an jeder Wegbiegung wird noch mal richtig der Hahn aufgemacht! Ich war so perplex, das ich nicht mal nen Foto davon habe!
Das relativiert dann natürlich so ein Fahrverbot für die "lauten" Motorradfahrer "ein wenig". Wenn schon Fahrverbot wegen Lärm, dann bitte doch auch für Lärmautos!
Sei´s drum, ich werde das nicht ändern und beschließe, mich jetzt erstmal nicht darüber zu ärgern, sondern einfach weiter nach oben zu fahren.
Schließlich erreiche ich die Passhöhe.


Gerne hätte ich ja auch hier ein Bild vor dem "Passschild" gemacht, wie vor zwei Jahren. Ging dieses Mal irgendwie nicht . . .
So 2019 so 2021
Es gibt schlimmeres im Leben!
Auch auf der Abfahrt gibt es wieder beachtenswerte Stellen und Aussichten. Gerne nutze ich die Gelegenheit.


Unten angekommen folge ich dem "Rat" meiner Landkarte und biege in das angeblich lohnenswerte Namlostal ein.
Ich bin begeistert!
Nicht etwa eine Strecke die irgendwo unten durch ein Tal liefe, sondern auch hier geht es kräftig hoch und runter und links und rechts. Und auch hier finden sich immerwieder lohnenswerte Haltepunkte.
Und manchmal sogar andere Motorradfahrer, die auch gerade da stehen und fotografieren, und sich bereit erklären, den Autor auch mal neben seinem treuen Rennerle abzulichten.





Und auch als ich das Namlostal hinter mir gelassen habe hören die schönen Aussichten natürlich nicht auf!



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Das Namlostal liegt hinter mir.
Über den Gaichtpass geht es ins Tannheimer Tal.




Das Wetter ist nach wie vor hervorragend. Am Morgen hatte ich mir extra die dicke Innenjacke in die Motorradjacke geknöpft. Immerhin sollte es ja auf über 2000 m in die Höhe gehen, und wer weiß denn schon vorher, wie kalt es da wird. Längst, nach der Silvretta, habe ich die wieder entfernt und im TC untergebracht. Es ist einfach zu warm für die dicke Jacke. es hat immerhin bis zu 27°!
Ich bewege mich auf den Oberjochenpass zu.
Wie schon vor 2 Jahren stelle ich erneut fest (mein Gedächtnis ist wohl auch nicht mehr das beste), das dieser ein eher "untypischer" Pass ist.
Normalerweise fährt man einen Pass erst hoch un dann wieder runter.
Hier fahre ich durch Oberjoch hindurch, und dann geht es plötzlich heftig bergab. Deshalb habe ich (wieder) kein "Gipfelfoto". Diese Straße herunter zu fahren ist schon eine Ansage! Sehr steil, sehr eng.
Hier stelle ich mal wieder fest: Ich fahre Serpentinen lieber hoch als runter! Spaß habe ich trotzdem dabei.
Ab Sonthofen geht es dann wieder über die B19 in Richtung Heimat.
Kleine Straßen hatte ich für heute genung, Zeit habe ich auch genügend gehabt, jetzt darf es ruhig zügig "nach Hause" gehen.
So habe ich denn am Abend in gut 10 Stunden eine 386 Km-Runde geschafft.
Ich bin um viele schöne Eindrücke reicher und habe mir nach einem guten Abendbrot eine baldige , entspannende Nachtruhe verdient!

2. September

Heute soll es also auf die Königsetappe gehen!
Das Frühstück ist schnell erledigt, und auf geht`s!
Der erste Fotostopp kommt schon kurz nach dem Losfahren.
Das ist heute nicht Kempten im Allgäu sondern Kempten im Nebel!


Da ich wieder viel vor habe geht der Hinweg in die Alpen wieder auf schnellster Route, also über die A7 bis nach Reutte.
Hier wird erstmal getankt. Die Spritpreise in Österreich sind mal eben 25 bis 30 ct/l niedriger als in Deutschland!
Natürlich könnte ich heute das Namlostal andersherum fahren, befürchte aber, da mich das zu viel Zeit kosten wird.
Also direkt durch nach Elmen, von wo ich auf erneut in Richtung Hantenjoch abbiege.
Diesesmal eben andersherum. Die Auffahrt aus dieser Richtung ist eher geschwungen, nicht so viele kleine "Ecken" und Serpentinen. Den Gipfel erreiche ich wiederum problemlos.
Veränderung zu gestern: Heute steht hier oben ein Büdchen in dem man Getränke, Snacks und Aufkleber erwerben kann.

Letzteres hat sich mein Panther redlich verdient, er wird gekauft und erstmal in der Tasche verstaut. Shließlich soll er ja in Ruhe auf einen sauberen Untergrund geklebt werden.
Und schon geht es wieder auf Talfahrt.
Das Ereignis mit den Lambos habe ich noch im Hinterkopf, als ich auf der Fahrt von hinten ein erneut ein Grummeln wahrnehme.
Kommt da etwa die Gruppe von gestern zurück?
Nein, Dieses Mal sind es diverse Ferraris und Porsches de meinen, diese Straße sei nur für sie da! Das sie Lärm machen ist eine Sache. Wie sie die Straße herunterheizen, und wie sie dabei meinen andere ohne Abstand überholen zu dürfen eine andere!

Zum Glück sind sie ja schnell wieder weg!
Und schon genieße ich wieder Fahren, Aussicht und Strecke.



Unten angekommen, geht es auf die "Verbindungsetappe" zur Silvretta Hochalpenstraße. Auch die kenne ich in Teilen schon von gestern andersherum. Heute findet mein Navi auch den direkten Weg, während es sich gestern in die andere Richtung wegen der Sperrung eines Tunnels doch sehr schwer tat und für das kurze Stück 4 Zwischenziele brauchte.
Ich hätte ja auch über die Autobahn fahren können. Die braucht aber das Pickerl, und das ist es mir einfach nicht wert!
Aber heute geht ja alles zügig, und so finde ich mich schon bald an der Mautstsation an der Einfahrt zur Silvretta wieder.

Ich bin positiv erstaunt/überrascht, das die Preise in den letzten beiden Jahren nicht erhöht wurden.
13,50€ sind für ein Motorrad fällig. Und davon haben die sich jeden einzelnen Cent verdient.
Die Strecke ist in einem Superzustand, und afür, das man mir und allen anderen die Zufahrt in diese grandiose Landschaft ermöglicht zahle ich gerne diesen geringen Obulus.
Nur mal so nebenbei: Auf allen Passstrecken die ich gefahren bin tauchen immerwieder Radfahrer auf. Teilweise mit "normalen" Rennrädern, aber auch mal die "Mutti auf dem E-Bike"!
Wie auch immer: RESPEKT! Mit einem Fahrrad würde ich hier nicht fahren wollen. Berg hoch zu anstrengend, Berg runter zu instabil...
Ich lasse mich lieber von meinem Panther tragen und genieße entspannt, was es so alles zu sehen und zu fahren gibt.


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Und schneller als gedacht bin ich auch schon wieder ganz oben. Auch hier gilt wieder: Von dieser Seite aus ist die Anfahrt eher etwas "geradliniger", die serpentinen und steileren Stellen kommen erst noch auf dem Weg nach unten.
Zunächst ist aber erstmal "Gipfel" angesagt.
Wenn man sich daran gewöhnt hat entspannt alleine vor sich hin zu fahren, entgegenkommende Motaorradfahrer mit der linken zum Gruß zu bedenken und fast immer einen Gruß zurück bekommt, ist der Trubel hier auf dem Gipfel doch sehr touristisch.





Natürlich muß (auch ich) hier in den Shop und einen neuen Silvrettaaufkleber besorgen. Der von vor zwei Jahren ist ja meiner Folierungsaktion zum Opfer gefallen...
Auch einen Pin für die Weste gints noch dazu. Dann aber schnell weiter, weg von den Massen.
Da ich ja schon mal hier war, weiß ich noch das das "Gipfelschild" ein Stück weiter an der Straße steht.
Natürlich brauche ich ein Foto!
Extra dafür habe ich heute früh das passende T-Shirt angezogen. Problem: Selfies sind eh nicht so meins, außerdem bekomme ich mit ausgestrecktem Arm nicht mich, das Schild und den Roller aufs Bild.
Und es fahren zwar viele Menschen, Autos und Moppeds an mir vorbei, aber sie fahren eben vorbei!
Schließlich halte ich einen gerade vom Giüfel kommenden Radfahrer an. Der nette Schweizer kommt meiner Bitte gerne nach und macht das gewünschte Foto.


Herzlichen Dank! Wir wünschen uns gegenseitig eine gute Abfahrt, und schon ist jeder wieder mit sich alleine unterwegs.
Auch jetzt finden sich wieder jede Möglichkeiten zum stehen bleiben, pausieren, gucken, genießen . . .



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Ich erreiche den nächsten "Aussichtspunkt. DA werde ich also gleich langfahren!


Das Navi zeigt mir DAS:


Kurz darauf erreiche ich die schönste Aussichsstelle, die Kurve 23.




Ich reiße mich los und mache mich wieder auf den Weg. Schließlich hab ich ja noch was vor.
Über Bludenz, wo mal wieder Nachtanken angesagt ist geht es zum Faschinajoch.
Das macht bergauf auch deutlich mehr Spaß als neulich herunter.
Anschließend rollere ich durch Damüls (da war doch mal was...) und das Furkajoch hoch.



Jetzt geht es erstmal wieder weit bergab. auch hier ist nochmal gucken angesagt bevor es im Richtung Bregenz weitergeht.


Hier gebe ich dem Panther den Rest... Was noch an billigem Sprit reinpasst wird aufgefüllt.
Und jetzt ab nach Ermengerst. Eigentlich hatte ich mit eher "schnellstraßen" gerechnet.
Als ich merke, das mich das Navi weiterhin über nette kleine Straßen führt bin ich schon halb da. Also lasse ich es einfach weiterhin ruhig angehen.
Schließlich habe ich heute 376 Km in 9 Stunden hinter mich gebracht.
Spaß hats gemacht, aber jetzt ist ausruhen angesagt.
Auch Sachen packen steht noch an, schließlich muß ich morgen diese tolle Gegend verlassen und mich auf den Heimweg machen.
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3. September

Heute ist also Heimfahrt angesagt.
Die gepackten Sachen werden wieder am Panther verstaut, jetzt hat er wieder die dicken Backen.
Natürlich müssen vor der Heimfahrt die beiden "Trophäenaufkleber" noch angebracht werden. Also gründlich reinigen, trocknen und Auflkeber plazieren.


Damit ist alles vorbereitet, LOS GEHTS.
Wetter gut, Autobahn gefunden, sieht gar nicht so voll aus.
Es rollt gut.
Erster Tankstopp, erster kleiner Stau, es läuft ...
Während ich so vor mich hinrollere habe ich plötzlich das Gefühl, irgendwas ist anders.
Richtig. Die Spoilerscheibe hängt irgendwie auf halb acht.
Also schnell auf den nächsten Park/Rastplatz raus.
Ein Halter ist gebrochen.


Da ich ja immer alles mögliche mit mir rumschleppe, sehe ich eine Chance, das erstmal provisorisch zu reparieren damit es bis nach Hause hält.
Draht und Gaffatape haben - richtig angewandt - schon oft wahre Wunder vollbracht.
Es dauert eine halbe Stunde, dann scheint das Problem vorerst gelöst.


Auch zum essen, trinken, rauchen hats noch gereicht.

Na dann kanns ja weitergehen.
Liegt es an dem ja auch heute statfindenden Bahnstreik? Oder sind einfach generell so viele Leute unterwegs?
Jedenfalls mehren sich die Stellen, an denen es bestenfalls im Schritttempo voran geht.
Als ich dann mal wieder zum tanken die Autobahn verlasse finde ich an der Tankstelle eine nette Aufmerksamkeit.
Dort hat die Besitzerein einen Tisch und eine Bank zum rasten aufgestellt. Dies Einladung nehme ich dankend an. IMG_20210903_110246bearb.jpg

Auch das Klo ist in vorbildlich sauberem Zustand!
Zwischendurch geht zwar auch mal zügiges Fahren, aber die "ruhugen Momente" werden deutlich mehr.
130 Km nach meiner "Schnellreparatur" fängt die Spoilerscheibe wieder an zu wackeln.
Bevor mir das Ding irgendwann um die Ohren bzw. ins Gesicht fliegt baue ich sie lieber komplett ab. Zum Glück ist ja im Topcase noch etwas Platz. Jetzt merke ich auch mal so richtig, was das Ding wirklich bringt.
Mit x-Screen geht der Fahrtwind über den Kopf, selbst bei Tempo 100 kann ich noch mit offenem Visir fahren und mir ggf auch mal während der Fahrt eine Zigarette gönnen.
Ohne habe ich den Fahrtwind am Hals und rauchen geht nur bis ca 50Km/h, danach wirds ungemütlich.
Zum Glück ist es ja heute warm und trocken!
Da es immer wärmer wird fahre ich an einer Raststätte an der Autobahn raus um mir ein Eis zu gönnen.
Zum einen sind doch verspiegelte Scheiben an einer Tanke nützlich, weil man sich mal selber fotografieren kann.

Zum anderen fällt mein Blick auf die Preistafel der Tankstelle. 1,90 € für einen Liter Super95! Da lohnt der weiteste Umweg zum tanken neben der Autobahn!!!
Das steht noch insgesammt zwei mal an. Auch eine Abendbrotpause beim Mäckes ergibt sich noch (eigentlich wollte ich um die Zeit schon zu Hause sein...
Aber schließlich habe ich es dann doch geschafft.
Für 627 Km habe ich dieses mal 11 1/2 Stunden gebraucht.
Es wird noch abgesattelt, Sachen in die Wohnung getragen, Im Forum Bescheid gesagt das ich gut angekommen bin, Abendbrot gegessen, und dann ist Feierabend!
Insgesammt ist mein Panther mit mir auf dieser Reise gut 2250 Km unterwegs gewesen.
Hat er gut gemacht, ein wenig stolz bin ich schon auf Ihn.
Deshalb werde ich ihm auch in den nächsten Tagen einen neuen Hinterfuß gönnen. der alte hat es nach 12000 Km Laufleistung hinter sich.


Damit ist sowohl meine Reise, als auch der Reisebericht am Ende.
Ich hoffe, Ihr hattet Spaß daran mit mir unterwegs zu sein.
Herzliche Grüße vom Rumtreiber Sebastian.

Jetzt dürft Ihr gerne Eure Kommentare schreiben.

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Super Beitrag
2020-12-26-18-58-28.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Sebastian,

ein schöner Reisebericht. Schade das es etwas zu nass war.
Ich weiß schon warum ich aus Bayern nicht weg mag. Der Berg ist mir lieber als das Wasser.

Viele Grüße
Rainer

Hallo Sebastian, schöner Bericht. Trotz einigem Starkregen hattest du noch Spass. Der Reifen hat es aber mehr als hinter sich.

Super Bericht !!!! Danke

Sehr schön, mitzulesen was man selbst auch mal wieder gerne machen würde. Danke dafür.