Zu Weihnachten wollte ich in den Norden in Urlaub fahren.

Bei -2 Grad startete ich in Hilden wie üblich ohne Handschuhe. Die Griffheizung sowie Sitzheizung hatte ich an. Nach ca. 35 km auf der A3 merkte ich plötzlich, dass die Fingerchen kälter wurden. Ein Blick auf den Schalter der Griffheizung zeigte, dass nur die untere der 3 Dioden blinkte.

Nun kam mir in den Sinn, dass ich davon schon mal irgendwo irgendwas über die Stromversorgung, Lichtmaschine oder Batterieladung gelesen hatte.

Mehrmalige Versuche die Griffheizung zu schalten scheiterten vorerst. Natürlich versuchte ich es immer weiter und plötzlich war die Diode ganz aus.

Dafür leuchtete jetzt die F1-Lampe im Display.

Nun wurde es mir mulmig. F1 bedeutet nichts Gutes!

Ich probierte zu Beschleunigen und langsamer zu fahren. Das war in Ordnung. Kein auffälliges Fahrverhalten.

Was jetzt? Einfach weiterfahren oder zurück nach Hause?

Ich entschied mich für den Heimweg. Also wenden.

Die nächste Ausfahrt wäre auf der BAB 31.

Die Auffahrt von der A2 auf die A31 endet in einer sehr scharfen Kurve mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h.
Vor der Kurve nahm ich normal das Gas weg und musste mit Schreck feststellen, dass der Burgi nicht runter schaltete. Ich schaltete in den manuellen Modus und sah die Anzeige für den 6. Gang. Beim manuellen Runterschalten sprang nur die Ganganzeige kurz auf 5, dann wieder auf 6.

Im höchsten Gang fuhr ich dann weiter bis vor die Haustür ohne anzuhalten.

Diese Fahrt werde ich nie vergessen. Durch die Baustelle, rechts, links an allen vorbei, über rote Ampeln auf der Gegenspur weiter. Einfach nur fahren ohne stopp. Ich hatte Angst, dass ich dann nicht mehr weiter käme.

Zuhause habe ich den Roller erstmal ein paar Wochen stehen lassen und nicht angefasst. Das Erlebnis saß mir zu sehr in den Knochen.

Eines Tages schien die Sonne und ich musste sowieso raus. Da habe ich versucht den Burgi zurück zu schieben. Weil, wenn der Gang drin ist lässt er sich wohl kaum bewegen. Doch ich konnte ihn tatsächlich, wenn auch schwer, schieben. Nun startete ich den Motor, welcher auch sofort ansprang. Keine F1-Lampe. Der Burgi wollte losfahren. Er bockte kurz und dann war alles wie immer. Leider hatte ich keine Zeit für mehr Versuche.

Ein paar Wochen später versuchte ich eine kurze Probefahrt auf dem Hof. Der Burgi fuhr normal. Das ließ mir keine Ruhe, sodass ich eine längere Probefahrt unternahm. Bis Höchstgeschwindigkeit beschleunigt, manuell rauf und runter geschaltet.

Alles super. Der 650 fährt wie eine Eins.

Keine Fehlermeldungen, Griffheizung geht und zeigt normal an. Lässt sich auch normal regulieren.
Bis jetzt konnte ich den Fehler nicht wieder herstellen.

Ein Suzuki-Händler in Leverkusen meinte, ich soll einfach weiterfahren, weil man den Fehler nicht auslesen kann. Es kann die Kälte, Spritzwasser, Kriechstrom oder sonst etwas gewesen sein. Wenn der Fehler auftritt, sollte ich in die Werkstatt kommen, damit man ihn auslesen kann.

Der Fehler ist nicht mehr aufgetreten.

Jetzt interessiert mich Eure Meinung.

Besonders Wolfgangs (Wolfsrose) Erfahrung würde mich schlauer machen.

Hat einer von Euch so etwas schon erlebt?

Vielen Dank für Euer Interesse und die Zeit, die Ihr für das Lesen meines Romans geopfert habt.

Moin, wenn soooo viele Elektrische Dinge auf ein mal nicht funktionieren, tippe ich auf einen Spannungsfehler.

Da es jetzt wieder ohne etwas zu tun wieder funktioniert, und es bei der fahrt kalt war nächste Vermutung Batteriekabel und Massekabelanschlüße überbrüfen!

Gruß Horst

Da geh ich mit, das wird ein zentraleres Problem in der Stromversorgung (gewesen) sein.

Hatte auf meiner Heimfahrt vom letzten HGF-Megatreffen (300km bei Regen) zumindest alle Kontrollleuchten an, aber der Burgi (K3) lief stoisch weiter, und als er nach ein paar Tagen wieder durchgetrocknet war, lief er ohne zwischenzeitlichen Werkstattaufenthalt ganz normal weiter.

Das mit den roten Ampeln war allerdings ebenso gefährlich wie unnötig. Der Burgi hat wie alle Variomatik-Roller eine rein mechanische Fliehkraftkupplung. (Darum ließ er sich auch schieben.) Er kann also auch mit nicht schaltender Variomatik mit laufendem Motor an der roten Ampel stehen.

Dass er nicht schaltete ist auch plausibel, denn der Burgi 650 hat eine elektrisch angesteuerte Variomatik. Was bei fast allen anderen Rollern Fliehkraft und Gewichte (die berüchtigten Rollen) machen, macht hier ein Elektromotor.

An meinen kleineren Burgi leuchtete auch mal die F1-Leuchte.Wie sich herausstellte war es ein durchgescheuertes Kabel vom Kabelbaum was an der Halterung der Einspritzanlage Massekontakt hatte.
VG.

Zitat von Helixhexer im Beitrag #4

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Wie sich herausstellte war es ein durchgescheuertes Kabel vom Kabelbau

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Und hatt sich durch längeres stehen auch von allein behoben?????

Zitat

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... durchgescheuertes Kabel ...durch längeres stehen ...von allein behoben?...

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Natürlich nicht.
Sondern nur die wohl einfach feuchtigkeitsbedingten Ausfälle an den 650er Burgmännern von "Der Burgman" und mir.