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Hallo, habe den YP 250 Bj. 2001, Erstzul. 2003 mit Scheibenbremse hinten. Ich habe neue Reifen montiert und dabei die Bremsscheiben und die Beläge hinten erneuert. Bei der Gelegenheit neue Bremsflüssigkeit eingefüllt. Ergebnis: Kein Druck trotz stundenlangenen Entlüftungsorgieren. Habe daraufhin den Hauptbremssylinder im linken Bremsvorratsbehälter erneuert (Original Yamaha, nur bei zwei Händlern in den Niederlanden zu bekommen), stolze 77,- € für die paar Kleinteile! Jetzt geht der Kolben butterweich rein und raus. Also wieder entlüftet ohne Ende.
Erfolg: Kein Druck!!!
Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll.
Wer hat einen Tipp oder ähnliche Erfahrungen gemacht?
Danke für Eure Hilfe.
Liebe Grüße Wolfgang|addpics|wq8-4-ebb5.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Kommt den am hinteren Bremssattel Bremsflüssigkeit an?
Wenn Du entlüften kannst, sprich: beim Bremszylinder kommt Flüssigkeit raus - und sonst nirgends :-)) - dann hängt irgenwo eine Luftblase die nicht raus will.
Normalerweise sollte sollte es genügen wenn man eine Nacht wartet. Wenn nicht dann hilft auch ein klopfen auf die Leitungen damit sich diese löst.
Wenn das auch nicht geht, dann muß ein Bremsenentlüfter mit Unterdruck ran, z.B. der Mityvac-Bremsenentluefter von Louis.
Bei der Gelegenheit kauf dir auch gleich 1 Liter Bremsflüssigkeit. Soviel kann da nämlich notwendig sein bis alle Luft raus ist wenn Du das System zerlegt hast - weiß ich aus eigener Erfahrung!
Schraubertipp von Louis:
"Sollte nach mehrmaligen Entlüften und genauer Kontrolle auf Dichtigkeit immer noch kein knackiger Druckpunkt vorhanden sein, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: Man zieht den Bremshebel stark an und fixiert ihn z. B. mit einem Kabelbinder zum Gasgriff. Dann lässt man das System am besten über Nacht mit diesem aufgebauten Druck stehen. Über Nacht können dann feine festsitzende Luftbläschen in Ruhe nach oben in den Bremsflüssigkeitsbehälter steigen. Am nächsten Tag entfernt man die Fixierung, prüft erneut den Druckpunkt bzw. entlüftet noch einmal endgültig."
Wenn Du ABS hast muß dieses auch entlüftet werden!!! Leider kenne ich dein Modell nicht gut genug, aber soviel ich weiß sollte das ABS dazu per ODB Gerät über den Bordcomputer am Stand ausgelöst werden und dann die Leitungen nochmals entlüften.
Viel Glück,
Mike

Ja, auch die Kolben des Sattels sind leichtgängig.

Noch ohne ABS.

kann leider das Moped nicht erkennen, hat das eventuell eine Kombibremse? so dass man vorne mitentlüften müsste?

Ist ein Majesty 250 (2.Gen.). Hat er eingangs aber auch beschrieben.
Die Burgmänner (250/400) aus der Zeit hatten tatsächlich schon eine Kombibremse, aber beim Yamaha weiß ich es auch nicht.

Nein, keine Kombibremse. Linker Griff mit Hauptbremszylinder für hinten, rechter Griff mit Hauptbremszylinder für vorne.

Der Louis-Trick hat leider auch nicht geklappt! Unverändert kein Bremsdruck.

dazu fällt mir dann auch nur noch eine falsche Radmontage hinten ein. Besorg dir mal ein sprengbild und gleiche die distanzscheiben etc. ab. Hatte ich mal bei einer sw-t, eine kleine Distanzscheiben innen statt aussen montiert und schon war die Bremse im Eimer. Dazu noch: Eine Frage blieb noch unbeantwortet: kommt denn am hinteren Bremssattel überhaupt eine Reaktion an, bzw. bewegen sich die Bremskolben beim pumpen?
Sollte die Flüssigkeit komplett draussen gewesen sein, ist es ratsam, den Bremssattel komplett zurückzusetzen, bzw. eingedrückt zu blockieren.

Mein Schwiegersohn glaubt, den Fehler gefunden zu haben. Im Hauptbremszylinder sitzt ein Sprengring, um das ganze zu halten. Dieser muss in einer Nut sitzen. Die fehlt leider komplett, hat wohl mal jemand dran rumgeschliffen?! Das komplette Neuteil gibt`s nur von Yamaha für schlappe 280,. €! Kann jetzt einen kompletten Roller mit Motorschaden für 230,- € zum Ausschlachten bekommen. Dann sehen wir weiter.

Liebe Helfer, um die Sache abzuschließen, hier ein kurzer Bericht. Das bestellte Neuteil traf ein und wurde ordnungsgemäß verbaut. Erfolg: KEIN DRUCK!!! Kurz vor ernsthaften Suizidgedanken (nicht ganz ernst gemeint) haben wir zu dritt versucht zu entlüften. Ging aber nicht, es kam "hinten" nichts an. Also: Umgekehrt - von hinten befüllt bis zum Schraubanschluß am Vorratsbehälter bzw. Hauptbremszylinder unter dem Behälter. Am Behälter probiert, ob Druck erzeugt wird, wenn der Anschluß des Bremsschlauches zugehalten wird. DA WAR DRUCK DA! Dann hatte mein Schwiegersohn die rettende Idee. Bei Fahrrädern mit Scheibenbremse gibt es keinen Entlüftungsventil. Dort muss also über den Schraubanschluß entlüftet werden.
Und genau das war das Problem: Ein Luftstopfen zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Schraubanschluß des Bremsschlauchs (nur ca. 1-2 cm Leitung!) ging einfach nicht raus.
Wir haben daher das "Fahrradsystem" imitiert. Schon nach der zweiten Entlüftungsphase war Druck da und die Bremse hinten ging zu.
Uff - der absolute Oberhammer! Ich habe wirklich schon viel in inzwischen über 55 Jahren (!) Mofa-, Moped- und Motorradschrauben erlebt. Aber das war mir neu!
Mein Schwiegersohn - schon ein Teufelskerl ! Und mein ältester Enkel mit 17 Jahren ist auch schon gut dabei! DANKE, DANKE, DANKE!!!
Euch allen allzeit gute Fahrt und liebe Grüße aus dem osthessischen Berland.
Herzlichst Euer Wolfgang